Otto Normalverbraucher ohne Technikkenntnisse kann leider nicht einschätzen welche Arbeiten notwendig sind. Und genau dieser Zielgruppe greifen viele (nicht alle!) Werkstätten in die Tasche.
Helfen würde hier ein Bewertungsportal, in dem sachlich über die Erfahrungen berichtet würde. Und in dem man mittels eines Bewertungssystems die Leistungen der Werkstätten beurteilt. Da würde sich dann sehr schnell herausstellen wo die schwarzen Schafe sind. Und diese Schafe hätten dann schnell nichts mehr zu fressen. Es sei denn sie würden ihre Strategie ändern.
Tatsächlich ist es aber leider so, dass die Hersteller die Autohäuser mit ihrer Preispolitik dazu zwingen, an anderer Stelle Kohle zu machen. Nehmen wir beispielsweise die Ölwechselintervalle bei unseren Tucson Plug-Ins. Anstelle nach 15.000 wirklich mit dem Verbrenner gefahrenen Kilometern wird man genötigt alle 15.000km mit dem Fahrzeug gefahrenen Kilometern Öl wechseln zu lassen. Das mag bei der ersten Inspektion noch Sinn machen, um dem neuen Motor früh frisches Öl zu spendieren. Danach dient es nur noch der Gewinnmaximierung der Servicewerkstatt. Mir kann niemand erzählen das alle 3 oder 4 Tsd Kilometer Öl gewechselt werden muss. Das gilt natürlich nur für Fahrer, die überwiegend elektrisch unterwegs sind.
Zum konkreten Fall mit der hohen Rechnung: Es wird kaum möglich sein, im Nachhinein den Rechnungsbetrag in Frage zu stellen. Die Werkstätten sagen einem ja vorher, was auf der Rechnung stehen wird. Da kommt dann oft noch der berühmte Anruf um 9:30. Hmm, die Bremsbeläge könnte man wechseln, hmm, die Bremsscheiben sind knapp über der Grenze…. Die wissen ganz genau dass niemand Bock hat morgens aus dem Büro in die Werkstatt zu laufen, um nachzuschauen ob das auch stimmt. Wenn man sich dann Abends die Beläge oder die Bremsscheiben zeigen lassen möchte, dann haben die immer ein paar abgefahrene zur Hand.
Hiermit endet der kurze Bericht aus der Servicewerkstatt „Zum schwarzen Schaf“.