... ich bin grundsätzlich ein Freund des Verbrennungsmotors, insbesondere bei Spassautos, verdamme aber die E-Mobilität nicht, da wo sie Sinn macht. Würde ich in einer Großstadt wohnen, hätte ich sicherlich für den Stadt- und Kurzstreckenverkehr ein kleines E-Fahrzeug.
Würde für mein Streckenprofil ein E-Fahrzeug passen, würde ich auch drüber nachdenken. Cabriofreunde von mir (sind absolute Petrolheads) haben seit einem Jahr auch einen Tesla für den Alltag und sind begeistert. Aber da ich beruflich oft sehr weite Strecken (jenseits der Reichweiten von E-Fahrzeugen) zu fahren habe und am Zielort Termine einzuhalten habe, ist ein reines E-Fahrzeug für mich keine Alternative. Für die Langstrecke wird der Diesel wohl noch lange das Maß der Dinge sein, bis die Wasserstofftechnologie und auch das Tankstellennetz dafür entsprechend ausgebaut ist.
Dass die aktuelle Batterieherstellung ein "dreckiges Geschäft" ist, steht außer Frage. Aber auch hier wird die Entwicklung weitergehen und umweltfreundlicher werden.
Grundsätzlich sehe ich die Elektormobilität mit Feststoffbatterie nicht als massenkompatibel an. Es fehlen in dicht besiedelten Gebieten einfach auch die Lademöglichkeiten. Zudem müßte die gesamte Infrastruktur des Stromnetzes massiv erweitert werden.
Unverständlich ist für mich, wie man beim Abschalten der Atom- und Verbrennungskraftwerke und gleichzeitig massiver Förderung der E-Mobilität, den Strom dafür herstellen will. Zudem wird der dezentralten Stromerzeugung ein Stein nach dem Anderen in den Weg gelegt. Die Einspeisevergütung für PV-Anlagen sinkt und die steuerliche Abschreibungsmöglichkeit für KWK-Anlagen im gewerblichen Bereich wurden drastisch verschlechtert.
Bei unserem (kleinen) Betrieb, den wir 2019 an die nächste Generation übergeben hatten, haben wir 24 kwp PV auf dem Dach und bei der Heizung hatten wir eine Gas-KWK-Anlage (DACHS) für die Grundlast + eine Ölbrennwertheizung für die Spitzenlast.
In Summe lag die jährliche Stromproduktion in etwa auf demselben Niveau, wie auch der gesamte Stromverbrauch des Betriebes. Da Verbrauch und Produktion mitunter zu unterschiedlichen Zeiten anfielen, mußte jedoch einerseits Strom aus dem Netz bezogen werden und andererseits wurde eingespeist.
Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, erkennt man, dass wir nicht die nächsten 30 - 40 Jahre so weitermachen können wie bisher. Da stehen wir erst ganz am Anfang. Natürlich bringen solche Entwicklungen auch Probleme mit sich. Aber wenn man in der Menschheitsgeschichte immer bei Problem von neuen Technologien abgerückt wäre, würden wir heute noch in Höhlen sitzen und mit Holzstöckchen Feuer machen.
Ich bin ja ganz ehrlich, gäbe es im Dienstwagenbereich nicht die halbe Versteuerung für Plug in Hybride, hätte ich nicht drüber nachgedacht. Nun wird es ein Tucson Plug in Hybrid werden und wenn man schon die Möglichkeit hat elektrisch zu fahren, möchte ich das auch so gut als möglich machen. Ich pendle 40 km in die Arbeit. Da müßte die elektrische Reichweite ausreichen. Bei meiner Wohnung wird eine Wallbox in der Tiefgarage installiert werden (hier beziehe ich Ökostrom aus regionaler Wasserkraft) und auch beim Büro werden wir eine Wallbox installieren und auch eine PV-Anlage, um zumindest einen Teil des Stroms selbst zu produzieren.
Mein Dienstwagen läuft 15 tkm im Jahr und das Ziel ist, 2/3 davon auch elektrisch zurückzulegen.
Um Mißverständnisse zu vermeiden, ich bin KEIN Öko-Aktivist, aber jede Zeit hat ihre Herausforderung und jede Generation hatte es bisher geschafft, diese Herausforderungen zu meistern. Naürlich können und müssen negative Faktoren dabei auch dargestellt und kritisiert werden, aber es macht keinen Sinn (und mindert die Lebensqualität) sich nur auf das Negative zu fokussieren. Wie heißt es so schön "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit ..."
Just my two cents ...
Heinz