Das Problem ist mehrschichtig. Viele Politiker wissen heute, dass ihre berufliche Zukunft durch "Vitamin B" in der Politik liegen wird und studieren einen (meist einfachen) Studiengang, von dem sie wissen, dass sie ihn nie ausführen werden. So haben wir einen erheblichen Anteil an Berufspolitikern, die sich in einer Blase befinden. Nie selbst wirtschaftlich agieren mußten und häufig auch noch nie mit den realen Problemen des kleinen Mannes in Berührung kamen.
Im Gegenzug ist der Anreiz für einen erfolgreichen Unternehmer oder auch Angestellte in Führungspositionen sehr gering, in die Politik zu gehen.
Wieso sollte man sich das antun? Zum Einen setzte man sich immer Kritik aus (egal was man beschließt, ein gewisser Anteil der Bevölkerung ist immer dagegen) und zum Anderen ist man vom Wahlergebnis abhängig und steht womöglich 4 Jahre später ohne Job da. Da wäre doch jeder erfolgreiche Unternehmer und jede erfolgreiche Führungskraft doof, wenn er/sie in die Politik geht.
Zum Aktionismus: Die deutsche Atompolitik ist hier das beste Beispiel. Erst wurden die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert und nach Fukushima kam die Rolle rückwärts, verbunden mit Milliardenzahlungen an die Energiekonzerne und ohne eine Alternative zu haben. So beziehen wir zunehmd Atomstrom aus den Nachbarländern, in deren Atomkraftwerke ich persönlich weniger Vertrauen habe, als ich es in die Deutschen habe.
Heinz