Nach nun einem knappen Monat mit meinem Tucson und gut 2000 zurückgelegten Kilometern möchte ich hier meine Eindrücke und Erfahrungen schildern.
Der Tucson ist ungefähr mein dreißigstes Fahrzeug. Neben 2 Audis, 2 Nissans, 2 Renaults, Honda, Ford und vielen BMW Modellen(war mal bei BMW beschäftigt) habe ich mich nun für dieses Fahrzeug entschieden. Da beim Autokauf Emotionen eine große Rolle spielen, hat mich hauptsächlich das Design beeindruckt und eine entscheidende Rolle gespielt, denn technisch liegen die Autos heutzutage nicht mehr so entschieden auseinander zumal ein Großteil der Komponenten von Zulieferern stammt.
Es bedarf immer einer gewissen Zeit der Eingewöhnung nach Fahrzeugwechsel um ein einigermaßen objektives Urteil abgeben zu können und ich denke es ist so weit.
Positives:
- wirklich schönes und zeitgemäßes Design sowohl innen als auch außen. Ein Hingucker vor allem mit den 19´´ Felgen.
- ein agiler Motor, durchzugsstark mit akzeptabler Endgeschwindigkeit und angemessener Lautstärke.
- für diese Fahrzeuggröße, Form und Gewicht ein sehr moderater Verbrauch.
Negatives:
- so manches Zusammenspiel zwischen Motorsteuerung und DCT Getriebe ist nicht ausgereift. Das ist um so erstaunlicher als mein gekauftes deutsches Modell nun bereits ein Jahr auf dem Markt ist. Das Zauberwort Softwareupdate bringt da offenbar nicht so viel wie ich den zahlreichen Beiträgen hier entnehmen kann. Da ich früher beruflich mit der Thematik vertraut war, kann ich aus Erfahrung sagen, dass ein Update oft neue Löcher verursacht. Oft haben die Mängel allerdings nichts mit der Software zu tun sondern sind rein mechanisch bedingt. Im Falle des Tucson ist hier ein unkultiviertes Verhalten in Stresssituationen wie Stop and Go Verkehr,D Fahren im Stau oder in der Stadt festzuhalten. Ein Ruckeln und Aufbocken beim leichten Gasgeben aus dem Stand tritt sehr oft auf.
- ein Armutszeugnis ist die gesamte Audioanlge und die nicht vorhandene Möglichkeit der Aufrüstung ab Werk auf höherwertige Komponenten.
- das Fahrwerk finde ich etwas zu hart ausgelegt. Man muss auch fester am Lenkrad sein da Querrillen in der Fahrbahn deutlich durchschlagen.
- Klappergeräusche sind bei Unebenheiten vorhanden. Einmal vom Fahrwerk her zum anderen von der Kofferraum Abdeckung. Hier wäre eine starre Abdeckung sinnvoller als das Ausziehrollo gewesen.
- habe auch das Gefühl, dass die Designer beim Innendesign irgendwann der Mut verlassen hat. Dass man in der höchsten Ausstattungslinie keine Ambientebeleuchtung anbietet oder schlichte Halogenlämpchen anstatt LED verbaut ist mir unverständlich.
- Fände es auch sinnvoller wenn die Displays der Einparkhilfe im Rückwärtsgang im Hauptdisplay im Splitverfahren zusammengelegt wären. Die Abstandswarnungen beim Rangieren im Display hinter dem Lenkrad sind oft nicht zu erkennen da sie durch dieses verdeckt werden.
- die Lösung mit der elektrischen Heckklappe ist unglücklich. Bei der Einstellung mit automatischer Erkennung darf man sich nicht versehentlich in der Nähe dieser aufhalten. Ein ungewolltes Öffnen ist dann oft der Fall, also abschalten. Es ist mir auch schon ein paar mal passiert, dass die Klappe geöffnet hat, obwohl ich dies nicht veranlasst habe. Unangenehm bei geschlossenem Garagentor welches ich nun mit Schaumstoff an entsprechender Stelle ausstatten musste um Beschädigungen an der Kofferraumklappe zu verhindern. Liegt wohl an der Fernbedienung die wenn man sie denn in der Hose trägt versehentlich ausgelöst wird da die Knöpfe keinen großen Widerstand bieten.
Da nun mal beim Autokauf emotionale Dinge eine große Rolle spielen, sind diese Mängel mit der Zeit unterrangig. Es zählt das Gesamtbild und Negativpunkte wird man immer irgendwo feststellen. Bei den NoGo Mängeln wie DCT/Motor Steuerung bleibt zu hoffen, dass mit der Zeit eine Lösung gefunden wird.